Der Neubeginn

Im September 1952, neun Jahre nach seiner widerrechtlichen Auflösung und nach Überwindung vieler juristischer Hürden und Vorurteile, konnte sich der Kyffhäuserbund aus zwei Wurzeln - Berlin und Westfalen - unter seinen ehemaligen Präsidenten, Wilhelm Reinhard, neu gründen. Er hatte als "Kyffhäuserbund - Bund ehemaliger Wehrmachtsangehöriger und Kriegsteilnehmer, ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen" seinen Sitz in Berlin und Wiesbaden. Die Verbandsarbeit musste, wie so vieles in jenen Jahren, wieder bei Null beginnen. Die meisten Kyffhäuser-Liegenschaften befanden sich in den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches oder im Staatsgebiet der DDR; die wenig in der Bundesrepublik Deutschland standen unter der Treuhandschaft der Länder. In zähem Ringen gelang es Präsident Reinhard und seinem Justitiar Teile der in der Bundesrepublik liegenden Vermögenswerte des Bundes zu retten.

Zu den Kyffhäusern des Ersten und Zweiten Weltkrieges stießen in folgenden Jahren viele Soldaten und Reservisten der Bundeswehr, aber auch Frauen und Jugendliche. Der "Deutsche Jugendbund Kyffhäuser e.V." wurde Nachfolgeorganisation der bereits 1933 zwangsweise aufgelösten "Kyffhäuserjugend". Er ist heute mit seinen rund 10 000 Mitgliedern ein eigenständiger, aufstrebender Verband innerhalb des Kyffhäuserbundes. Nachdem der Bund 1961 in "Deutscher Soldatenbund Kyffhäuser e.V." umbenannt wurde, beschloss 1977 die Bundesversammlung in Ludwigsburg dem Bund seinen traditionsreichen Namen "Kyffhäuserbund" wiederzugeben, um mehr dem Volksbundcharakter des Bundes Rechnung zu tragen und so u.a. Frauen und Jugendliche die Aufnahme zu erleichtern. Die Bürger in den neuen Bundesländern haben nach 40 Jahren in einer geschichtlich beispielhaften "Friedlichen Revolution" ihren Willen bekundet, in einen freien und demokratischen Deutschland vereint zu sein. Mit der Vereinigung hat der Kyffhäuserbund e.V. die Möglichkeit erhalten, sich in den neuen Ländern zu etabliere. Seine Mitglieder dürfen wieder offiziell das "Kyffhäuser-Denkmal" besuchen.

So konnte am 20.10.1990 ein Friedensappell abgehalten werden, zu dem mehr als 3000 Mitglieder mit ca. 300 historischen Fahnen unter Beteiligung zahlreicher Ehrengäste aus dem In- und Ausland gekommen waren. Am 10. Mai 1992 wurde der 100-jährige Grundsteinlegung des Kyffhäuser-Denkmales gedacht.

Quelle: Broschüre Kyffhäuserbund e.V. -ein Volksbund- ( Geschichte, Leitsätze, der Kyffhäuserbund heute)

 

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